fbpx

Auf der Drückjagd mit dem RD17 von Blaser

Oktober 13, 2019

Irgendwo in Rheinland Pfalz. Die ersten Schüsse hallen durch den leichten Morgennebel und werden als grollende Echos von der gegenüberliegenden Hangseite zurückgeworfen. Schwere Tropfen fallen von den letzten verbliebenen Blättern der Bäume wie Steine ins Laub. Hundegeläut in der Ferne. So ruhig, aber doch so laut, wenn man genau hinhört.
Die Anspannung, die an diesem Morgen in der Luft liegt, konnte man nicht nur den Hunden am Sammelplatz ansehen. Auch solche Jäger, die sonst eher locker sind, hat es heute gepackt, sind voll konzentriert.

Der Ansteller verschwand schon vor einiger Zeit wieder hinter einer Kuppe oberhalb des Grabens. Das kleine Tal gesäumt von Buchenrauschen und kleinen aber dichten Brombeer- und Ginsterdickungen riecht förmlich nach Wild. Begrenztes Schussfeld, nur der Schatten einiger alter Buchen lässt den Blick in den Gegenhang möglich werden und schlägt eine Schneise durch die jungen Bäume.Nach dem Aufbaumen auf den kleinen Drückjagdbock war ich so schnell wie möglich fertig. Glas drauf. Waffe laden. Intensität des Leuchtpunktes überprüfen. Probeanschlag. Leise, aber zügig.

Zunächst geschieht nichts. Ein krächzender Eichelhäher warnt den Wald vor unserer Anwesenheit, doch auch er bringt nichts auf die Läufe. Die Schüsse in der Ferne nehmen zu. Die Treiber scheinen sich in Bewegung gesetzt zu haben und die ersten Schwarzkittel aus den Einständen zu drängen. Mit den Augen und Ohren die Umgebung scannend, bei jedem Windhauch Wild erwartend, bleibt es dennoch weiterhin ruhig an meinem Stand.

Ein Schuss des Nachbarn lässt mich trotz Erwartung zusammenzucken. Ich greife die Waffe fester, mache mich bereit. Äste brechen, Laub raschelt, da wo es eben noch so ruhig war, scheint jetzt die Erde zu beben. Die R8 ist längst gespannt und wartet auf ihren Einsatz. Ein kleines Rudel Rotwild gefolgt von einem jüngeren Hirsch schiebt sich gegenüber aus den Buchenkuscheln und sichert zurück. Drei Tiere, zwei Kälber und der Hirsch. Der Nachbar scheint erfolgreich gewesen zu sein.

Die Waffe an der Wange, der Leuchtpunkt dem Rudel folgend ergibt sich keine Möglichkeit für einen Schuss. Zu verschachtelt, zu dicht, zu groß die Gefahr ein weiteres Stück mit einem Schuss zu verletzen. Zwei Schüsse fallen, als das Rudel schon hinter dem Kamm verschwunden ist. Die anderen scheinen heute mehr Glück zu haben.

Es kehrt wieder Ruhe ein und aus dem dünnen Nebel wird leichter Regen. Zu hören, aus welcher Richtung Wild anwechseln könnte, wird zunehmend schwieriger. Die Mütze etwas tiefer ins Gesicht gezogen und die leuchtorange Jacke bis oben hin zu geknöpft. Regen schadet nur der Konzentration. Also wachsam bleiben.

Und tatsächlich entdecke ich einen Stöberhund von hinten meinen Stand erreichend. So kurz wie er da war, so schnell ist er auch schon wieder in den Buchen verschwunden. Ich stehe schon, als die Wachtel vor mir in der Dickung laut wird. Ein wenig Druck mit dem Daumen und beide Klappen des RD17 (LINK) sind blitzschnell auf. Keine beschlagenen Linsen oder Tropfen auf der Scheibe. Feine Sache.

Der Laut wird aggressiver. Es kommt Bewegung ins Spiel. Kurz sehe ich zwischen zwei Büschen einen dunklen Rücken auftauchen. Sauen. Sie drehen einige Runden in der Dickung doch der Hund kommt immer wieder ran. Die Brombeeren wackeln als sich der Überläufer aus der Dickung schiebt und noch einmal zwischen einigen jungen Buchen verhofft. Der passt. Doch im selben Moment wie der Überläuferkeiler läuft 15 Meter weiter auch der Stöberhund auf die Schneise. Zu riskant. Und wie sich Hund und Sau entfernen, versucht sich ein Schmalreh rücklinks aus dem Blickfeld zu stehlen. Ein Pfiff bringt es zum Verhoffen und der Schuss rollt durch das kleine Tal. Eine tiefe Flucht endet nur 20 Meter weiter.

Waidmannsheil.

Autor & Fotos: Revierrunde

2021-03-11T18:53:15+00:00
Nach oben