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Auf der Jagd nach der „Small Group“!

Juli 21, 2019

Wer, so wie ich, über 30 Jahre die Jagd mit Begeisterung ausübt, erliegt nicht nur der Faszination, auf das Wild einen waidgerechten und präzisen Schuss abgeben zu wollen, sondern möchte auch irgendwann innerhalb eines sportlichen Schießbewerbs sein Können unter Beweis stellen.

Längere Zeit begleiten einen die Begriffe: „Streukreisschießen, Benchrest und Long Range schießen“. Was versteckt sich da hinter dieser Faszination? Ähnlich wie beim Golfspielen weiß man nicht mit Sicherheit, ob der nächste Abschlag / Schuss das erwünschte Ergebnis bringen wird.

Was liegt näher, als in die Materie einzutauchen, zumal eine Verbesserung der Schießfertigkeit auch der Waidgerechtigkeit dient?

Als vollkommener „Rookie“ in dieser Disziplin ging ich daher an den Start eines Streukreisschießens, wobei sich meine Grundausstattung sich sehen lassen konnte!

Beginnen wir beim Zielfernrohr, welches nicht nur mit einer Top Vergrößerung, sondern auch mit einem speziellen Absehen ausgestattet ist:

KAHLES 5x25i(LINK). Das Tolle an diesem Zielfernrohr – danke an dieser Stelle an Florian Kreissl (Swarovski Optik) – war, dass das MOA-Absehen (LINK) eine Range von über 100 MOA Korrektur, so man die Vergrößerung bei 5fach belässt, zulässt. Dies bedeutet, dass man über 290,888 cm an Ausgleich in der Höhe hat. Auch die Seitenkorrektur kann sich sehen lassen: Jeweils von der Mitte aus gerechnet 20 MOA (58,177 cm) und dies bei 1/4 MOA pro Klick! Eindeutig ist dieses Glas für Distanzen jenseits der benötigten Schussentfernung des durchschnittlichen Jägers positioniert.

Neben der Wahl des Kalibers ist natürlich die des Gewehrs eine wesentliche Entscheidung. Da ichprimär Jäger bin und mit meinem Präzisionsgewehr ab und zu auch auf die Jagd gehen will, entschied ich mich für das Kaliber 308 win (7,62×51) und eine SIG SAUER 3000 Patrol (LINK)! Danke an dieser Stelle an Jörg Burgstaller (Fa. Waffen Burgstaller)!

Schnell waren eine entsprechende Montage mit 20 MOA Vorneigung (Fa, Recknagel), ein Zweibein (Fa, Harris) und natürlich ein Schalldämpfer bestellt und auf dem Postweg zu mir unterwegs.

Gleichzeitig meldete ich mich für einen Bewerb „Streukreisschießen“ im südlichen Niederösterreich an.

Nachdem ich die richtigen Patronen (für die Jagd und den Bewerb) anfertigen ließ, ging es in den Schusskanal. Das Ergebnis war beeindruckend! Die Schießauflage war von der Firma HEKA (LINK) Modell „Monoblock“, der die nötige Stabilität und Ruhe ausstrahlte.

Nun war der Tag des Wettkampfes gekommen. Schwer bepackt und voller Tatendrang betrat ich den Schießstand. Was sofort auffiel, war, dass jeder Schütze seinen Gewehrverschluss wie einen Revolver in einem Holster am Gürtel trug.

Nach der Registrierung ging es daran, die „Putzstation“ aufzubauen. Mancher Jäger wir dies belächeln, da ja gemäß einer Jägerweisheit bekanntlich der Lauf durch den nächsten Schuss gereinigt wird und das Pflegen ja unnötig ist, so der Irrglaube. Hier wurde nach jeder Serie – fünf Schuss – das Gewehr durchgeputzt, um die Innenballistik wieder zu optimieren.

Um 0920 Uhr war mein erster Durchgang. Ich ging zu der mir zugeteilten Range und richtete mich ein. HEKA-Monoblock auf dem Schusstisch für den Schaft ein kleines Sandsäckchen. Neugierig blickte ich mich um und kam mir eine wenig wie der „Country-side boy“ vor:

Jeder Schütze hatte für den Vorderschaft eine Hebebühne, die eine millimetergenaue Positionierung des Gewehrs garantierte. Zwischen 10 und 15kg hatten diese mittels Joy-stick bedienbaren Geräte.Die Gewehre selbst waren mit Läufen bis zu 30mm ausgestatten (Fa. Krieger und Atzel) spezielle Schäftungen, die mindestens 10cm am Vorderende breit waren, Verschlüsse, deren Namen nur geflüstert wurden, Flimmerbänder und Abzugsgruppen, die mit einem Hauch an Druck auslösten.

Im dritten Durchgang sagte der Nachbarschütze –mit einem milden Lächeln – zu mir: Mutig! Auf meine Frage hin meinte er, dass ich mit diesem Gewehr nicht unter 30mm Streukreis kommen werde und die Auflage nicht professionell sei. Man muss aber auch beachten, dass die Handhabung einer 6mm Patrone oder die einer 7,62×51 eine andere, weit schwierigere ist.

Gleich vorneweg: Alle 25 Schuss würden bei einem „Wild-Zehner“ die Null getroffen haben. Der Gesamtstreukreis war 19mm, mein bester Streukreis einer Serie war 9mm! Jagdlich ein Top Ergebnis, im Vergleich mit den Profis, die einen durchschnittlichen Streukreis von 3 – 6 mm hatten, eine andere Welt.

Dennoch wurde ich nicht das Schlusslicht in meiner Kategorie, trotz Sandsack und nicht „Berkel – Auflage“!

Fazit:

Um beim Benchrestbewerb vorne mitzumischen, benötigt man eine professionelle Ausrüstung. Trotzdem – im Vergleich zu den Profis – kann man als Jäger sich sicherlich sehen lassen! Zumal die Top Ausstattung von KAHLES (LINK) und SIG SAUER (LINK) beste Voraussetzungen dazu schaffen.

Nächste Station wird der ehemalige KAHLES-Cup sein, bei welchem man ein wenig weiter schießen wird müssen. Man wird sehen, Bericht folgt!

Waidmannsheil und Schützenheil,

Ihr

Gerhard Amler

2021-03-11T20:57:35+00:00
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