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Kaliber 6,5 x 68 & Co: Vorstellung einer Hochleistungspatrone

August 28, 2021

Magnumkaliber 6,5 x 68: eine Entwicklung aus Suhl 

Vorneweg stellt man sich die Frage, ob man überhaupt solche Kaliber benötigt. Gilt doch die Erhaltung des Wildbrets und die Wahrung der Waidgerechtigkeit als höchste Ziele.

Wie auch immer ….

Durchforstet man die immer umfangreichere Munitionspalette, so kommt man an der Patronenfamilie „x 68“ einfach nicht vorbei.

Wie alles begann?

Bereits im Jahre 1939 entwickelte ein gewisser August Schüler (von der August Schüller Waffenfabrik in Suhl) die randlose (LINK) Flaschenhals-Gewehrpatrone 6,5×68. Unrichtigerweise wurde diese Patrone auch als 6,5x68mm RWS bezeichnet.

Schwesterpatrone 8×68 S

Die Schwesterpatrone, welche ebenfalls von Herrn Schüler ein wenig früher konstruiert wurde (1930), war die 8x68mm S (LINK).

Beiden Patronen war eines gemeinsam: sie passten in ein Mauser 98 Bolzengewehr (LINK) in Standardgröße und funktionieren!

Der Zweite große Krieg verhinderte die kommerzielle Einführung dieser Laborierungen

Big Game: Kaliber .375 Hölderlin (9,5 x 68mm)

2007: In diesem Jahr wurde die .375 Hölderlin zugelassen. Damit wurde die „68-Familie“ um eine weiter Laborierung erweitert. Maß: 9,5x68mm (LINK)

Die Geschichte dazu: Die .375 Hölderlin wurde im Auftrag des bekannten Malers Markus Lüpertz (LINK) entwickelt. Auf Basis der Hülse der 8×68(R) wurde ein 9,5 mm Kaliber ge-CIP-t , Lüpertz hat sich einen 98er und eine Doppelbüchse bauen lassen mit denen er erfolgreich u.a. Büffel gejagt hat.

Wiederladen: ideal für jede europäische Wildart

Wiederlader verwenden die 6,5x68mm als Allround-Langstreckenpatrone auf alle europäischen Wildarten: von Fuchs, Rehwild und Gämse aufwärts bis hin zum europäischen Großwild wie Rotwild und Elch.

Die Wiederlader nutzen den Effekt, dass dieses Kaliber mit unterschiedlichen Eigenschaften (Geschossgewicht und Form) verwendet werden kann, um unterschiedliche Effekte bei den verschiedenen Wildarten zu erreichen. Wie bei allen 6,5-mm-Patronen weisen die im 6,5x68mm verwendeten Großwildjagdgeschosse hohe Schnittdichten für eine gute Penetration bei Wildtieren geeigneter Größe auf.

Deutsche und österreichische Jäger nutzen die kraftvolle, hohe Geschwindigkeit von 6,5x68mm für die Langstreckenjagd in bergigem Gelände, aber auch für die weiten Distanzen bei der Feld Jagd.

Weitere Verwandte Patronen sind z.B.: die 6,5×57 oder die 6,5×54 Mannlicher Schönauer, die beide eine Legende für sich sind, besonders in der österreichischen Jagdgeschichte.

Hier noch die genaue ballistische und technische Beschreibung:

6,5 x 68 mm
Art Gewehr
Herkunftsort Deutschland
Service-Historie
In Betrieb Nie ausgestellt
Produktionsgeschichte
Designer August Schüler
Entworfen 1939
Produziert 1939 – heute
Varianten 6,5x68mm R (umrandet)
Leistungsbeschreibung
Falltyp Randlos, Engpass
Geschossdurchmesser 6,70 mm (0,264 Zoll)
Halsdurchmesser 7,60 mm (0,299 Zoll)
Schulterdurchmesser 12,18 mm (0,480 Zoll)
Sockeldurchmesser 13,30 mm (0,524 Zoll)
Felgendurchmesser 13,00 mm (0,512 Zoll)
Felgenstärke 1,40 mm (0,055 Zoll)
Gehäuselänge 67,50 mm (2,657 Zoll)
Gesamtlänge 86,50 mm (3,406 Zoll)
Gehäusekapazität 5,58 cm3 (86,1 gr H2O)
Rifling Drehung 250 mm (1 Zoll 9,84 Zoll)
Primer-Typ Großes Gewehr Magnum
Maximaler Druck 440 MPa (64.000 psi)
Ballistische Leistung

Geschossgewicht/-typ Geschwindigkeit Energie
6 g (93 gr) RWS TMS 1.150 m/s (3.800 ft/s) 3.968 J (2.927 ft·lbf)
8,2 g (127 gr) RWS KS 960 m/s (3.100 ft/s) 3.779 J (2.787 ft·lbf)
Länge des Prüflaufs: 650 mm (25.59 in)
Quelle(n): RWS / RUAG Ammotech [1]

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

P.S.: Save the date: Am 5. September 2021 ist Hubertustag im SV Mistelbach mit Blaser, Mauser, Sauer, Krieghoff und Swarovski (LINK)!

Von |2021-10-11T08:17:21+00:00August 28, 2021|Brauchtum, Featured, Jagd in NÖ|0 Kommentare
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