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Swarovski Optik dS 5-25×52 P– ein Mythos von morgen in der digitalen Welt!

Dezember 20, 2019

Vor einigen Monaten war es soweit: Ich bekam von der Fa. SWAROVSKI OPTIK das neue dS Zielfernrohr (LINK) zum Testen. Im Jahr 2017 hat man ja bereits im Vorfeld der Produktpräsentation viele Gerüchte und Geschichten, die alleine schon ausreichen einen Mythos zu begründen, gehört:

  • GPS-Verbindung (dS funktioniert mit Bluetooth)
  • Winkelkompensation
  • Entfernungsmessung
  • Automatischer Haltepunkt – Korrektur
  • Überspielen der individuellen Ballistik
  • Aufschlagsenergie
  • Windfäden
  • Infos in Echtzeit im Head up Display – was ist damit gemeint:
    •  angezeigt wird eine Sanduhr, die ankündigt, dass in 10 sec. das Display mit allen Anzeigen erlischt.

Was ich aber auch noch eine praxisnahe Funktion finde ist, sollte der Jäger z.B. 40 / 60 / 80 sec. für die Anzeigen Dauer des Displays gewählt haben, so wird ihm 10 sec vor dem Erlöschen des Display mit einer Sanduhr (als Warnung) im Sehfeld / Display angezeigt.

Mit einem erneuten Drücken auf die Entfernungsmessung (auf dem Zielpunkt), aber auch durch eine kleine Bewegung der Waffe nach links/rechts (verkanten) kann er erneut die eingestellte Zeit (40 / 60 / 80 sec.) „nachkaufen“ sprich, ohne erneut zu messen und im Anschlag bleibend, verlängern. Dies ermöglicht einen entspannten – längeren – Zielvorgang in der Praxis.

Wichtig für den Jagderfolg  ist auch noch Folgendes:

Wenn möglich sollen nur die tatsächlich ermittelten (gemessenen) ballistischen Daten, wie:

  • Mündungsgeschwindigkeit und im Idealfall auch die der reale  BC  Wert (LINK) überspielt werden.

Denn hier ist es wie mit jeder „Berechnung“: Nur wenn relevante Daten gefüttert werden, können reale Daten auch berechnet werden. Dies ist aber noch immer nicht in der Jägerschaft angekommen. Das Ergebnis, gerade bei Schüssen jenseits der 300m kann dies zu Fehlschüssen oder gar schlimmen Krankschüssen führen.

Fazit:

Das digitale Zeitalter der Jagd hat damit begonnen!

Ab 1. Oktober 2019 erweiterte dann das Tiroler Familienunternehmen die dS Familie und bietet nun das Zielfernrohr auch mit der bewährten SWAROVSKI OPTIK Schienenmontage (SR) an (LINK).

Zurück zum Test:

Nachdem ich im Vorfeld bei meinem Freund Bernhard die richtige Montage für mein Blaser R8 Professional Success (LINK) bestellt hatte, ging es mit meiner Ballistik Tabelle und mit meiner Bayrischen Prinzessin im Kaliber 300 WSM nach Melk – Rosenfeld! Natürlich hatte ich mir aber auch schon die „App“ (dS Configurator) für das Glas auf mein IPhone geladen. „Meister Bernhard“ wartete bereits. Mit nur ein paar Handgriffen hatte sein Büchsenmachermeister das Glas auf die Blaser-Sattel-Montage montiert.

Nun ging es in wenigen Schritten in Richtung Einsatzbereitschaft des Zielfernrohrs weiter:

  • App aufrufen
  • Beide Knöpfe (+ / -) am Zielfernrohr gleichzeitig drücken (Bluetooth aktivieren)
  • Verbindung abwarten
  • Daten in der App eingeben u.a.:
  • Zunächst die persönlichen (am besten selbst gemessenen) ballistischen Daten
  • Visierhöhe
  • Fleckschussdistanz
  • Hersteller (Munition/Handladung)
  • Kaliber (hier ist die tatsächliche V0 und der BC gefragt, wichtig!)
  • Geschoss

Optional:

  • Anzeigedauer
  • Punktstärke
  • Strichstärke
  • Datenaustausch: Bluetooth®-Schnittstelle
  • Synchronisation – fertigt!

Wir wechselten gleich zum 100m Stand hinüber, um die Treffpunktlage zu justieren. Nach wenigen Schüssen bzw. Verstellung an der Höhe und Seite – praktischerweise ist das Werkzeug im Mittelturm integriert – war das Ergebnis „Loch in Loch“. Nach einer kurzen abschließenden Einschulung durch Bernhard, ging es ab in das Revier:

Bekannte „Zielpunkte“ in meinem Revier, wie z.B. linke Waldecke vom Hochsitz „Amering“ oder Ende des Wildackers etc. wurden mit dem Zielfernrohr abgeglast. Jetzt zeigt das Novum aus Tirol, was es so „drauf“ hatte:

  • Als entscheidender Vorteil für den Jäger wird der korrekte Haltepunkt im Zielfernrohr sofort und automatisch eingeblendet. Dafür misst das dS die exakte Entfernung per Knopfdruck unter Miteinbeziehung der eingestellten Vergrößerung, des Luftdrucks, der Temperatur und des Winkels.
  • Für die Berechnung werden außerdem die individuellen ballistischen Daten der persönlichen Waffen-Munitions-Kombination verwendet, die beim Einschießen ermittelt wurden. Empfehlung: Diese sollten stets tatsächlich am Schießstand gemessen werden;
  • Die Abstände der Windmarken ergeben sich aus der gemessenen Distanz, den eingestellten Windstärken und den ballistischen Werten.

Egal welchen „Zielpunkt“ ich anvisierte, es war kein Drehen oder Drücken notwendig, alles ging automatisch, wie durch Zauberhand! Man konnte daher in Bruchteilen von Sekunden sich auf eine neue Jagdsituation einstellen. Also, eine Konzentration auf das Wesentliche, quasi auf die Essenz der Situation!

Was gibt es zu der Entfernungsangabe, der Knock-down-Power und der Windstärke zu sagen? Das hochauflösende Head-up-Display liefert alle, für den Jagderfolg relevanten Informationen – übersichtlich und in Echtzeit. Kein Warten und langsamer Datenaufbau, sondern per „Knopfdruck“ konnte man aufgrund der Informationen entscheiden, ob man die Kugel fliegen lassen wird oder nicht!

Szenenwechsel ins Gebirge:

Vor wenigen Tagen war ich bei einem lieben Freund in sein Gebirgsrevier nahe von Türnitz eingeladen. Ich war schon gespannt, wie sich das Glas im Gebirge „tut“! Bevor ich aber loslegte, synchronisierte ich Glas und App ganz einfach und unkompliziert über die Bluetooth®-Schnittstelle.

Das dS mißt Temperatur und Luftdruck und lässt dies in die Berechnung sofort mit einfließen. Daher sind Unterschiedes Flachland Gebirge stets berücksichtig, ohne eine Korrektur vornehmen zu müssen: Damit waren die Daten im Glas auf dem neusten Stand!

Beim Hinauffahren zur Hütte blieben wir stehen, da wir auf dem gegenüberliegenden Schlag einen Hirsch ausmachten:

Gewehr heraus, Knopf gedrückt und binnen weniger Bruchteile einer Sekunde waren die relevanten Werte im Display abzulesen. Da die Entfernung jenseits der 700m war, war auch die beleuchtete Haltelinie einiges unter der x-Achse. Im Normalfall hätte man einen Entfernungsmesser oder ein Fernglas mit integriertem Entfernungsmesser und/oder mit einem Winkelkompensator in Anspruch nehmen müssen.

Mit einem dS bedarf es nur eines Knopfdrucks….

Resümee:

Nach der Justierung und der Synchronisation hat man ein Top-Zielfernrohr der Generation 2.0 in Händen – ein Masterpiece, das den Jäger intelligent und digital unterstützt! Wie es halt überall bei technischen Weiterentwicklungen so ist, können diese Facetten des „Handwerks Jagd“ unterstützen und/oder ersetzen. Es kommt immer auf die Jägerin oder den Jäger darauf an, was man/frau damit macht!

Zweifelsohne, bei seriösem Einsatz trägt dieses Zielfernrohr sicherlich zur Erhöhung der Waidgerechtigkeit bei! Zumal schon alleine die 25fache Vergrößerung ein zu verlässliches „Ansprechen“ ermöglicht!

Wünschenswert ist es aber auch, wenn die Batterie einmal nicht mehr will und kann, dass man firm genug ist, einen waidgerechten Schuss aufgrund der eigenen Erfahrung abgegeben zu können oder einfach den Finger nicht krumm macht!

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

2021-03-10T21:40:57+00:00
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