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Die „Königin der Randpatronen“: 9,3x74R
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Wie so manch europäischen Land hatte auch Deutschland eine koloniale Vergangenheit. Landschaftsanteile der heutigen Staaten

Wie alles begann

Kipplauf und Gasdruck

Wie so manch europäischen Land hatte auch Deutschland eine koloniale Vergangenheit. Landschaftsanteile vieler heute selbständiger Staaten wurden zwischen 1885 bis 1918/19 von Berlin aus bewirtschaftet. Abgesehen von der ethnischen und politischen Dimension, war auch die Jagd in diesen Gebieten, insbesondere die, auf dem Afrikanischen Kontinent, ein sehr mit Emotionen behaftetes Thema. Nichtsdestotrotz wurde eine starke Patrone benötigt und folglich auch entwickelt. Eine der Anforderungen war, dass diese Patrone auch für Kipplaufwaffen geeignet sein musste. Bei dieser Art von Jagdwaffe war nämlich die Herausforderung die, dass kein zu hoher Gasdruck entstehen darf, da sonst der Verschluss zu stark beansprucht werden konnte. Im schlimmsten Fallt bedeutet dies, dass die Waffe nicht mehr funktionstüchtig gewesen wäre. Die Antwort auf diese technische Herausforderung war die 9,3x74 R.

Die Stoppwirkung und die GEE

Nitro Express, Otto Bock und Wilhelm Brennecke

Rückblickend geht man davon aus, dass die.400/.360 Nitro Express als Vorlage heranzogen wurde. Den relativ niedrigen Gasdruck bewirkt man durch die Verwendung einer konischen Hülsenform, ähnlich wie der Försterpatrone 9,3x72R und der 8x58R. Das Novum dieser Patrone war eine angedeutete Schulter. Daher stellte diese Entwicklung eine völlig neue und eigenständige Patrone dar. Parallelen zu der vom Berliner Büchsenmachermeister Otto Bock entwickelte 9,3x62 waren damals rein zufällig. Schon gar nicht war ein Vergleich mit der von Wilhelm Brenneke im Jahre 1927 entworfenen 9,3x64 statthaft. Heutzutage gibt es allerdings Berührungspunkte, da die 9,3x74R mit den gleichen Geschossen, wie die 9,3×62 ausgestattet wird. Allerding differenziert der Gasdruck: Kommt die 9,3x74 mit 3000 bar aus, benötigt die 9,3x62 einen um 400 bar höhere Druckentwicklung, um ihr volles Potential zu entwickeln. Im Laufe des vorigen Jahrhunderts wurden für die Jagd einige Randpatronen entwickelt, aber die 9,3x74R ragt strahlend bis heute aus der Vielfalt der Kaliber heraus. Nicht zu Unrecht trägt sie daher den Namen“ Königin der Randpatronen“! Je nachdem, welche Laborierung man verwendet, ist eine GEE zwischen 150m und 167m. Weitere Schüsse, wie auf 200m und mehr, sind nicht anzuraten, da die Geschosse dramatisch „fallen“ und man einen "indirekten Schuss" abgeben muss. Anderes formuliert, die 9,3x74R ist für kurze und mittlere Distanzen geeignet. Zudem sie auch auf kurze Entfernungen mit einer überragenden Stoppwirkung aufwarten kann. Trotz dieser, ist die Wildbret Zerstörung kein wirkliches Thema. Diese Eigenschaften zeichnen dafür verantwortlich,  dass ca. vor 70 Jahren dieses Kaliber für ein Überlebungsutensil der Piloten verwendet wurde.

Die Büffel, die Piloten und der Drilling

Auf die Doppelbüchse kommt es an

Dieses Utensil war ein klassischer Jagddrilling mit Kipplaufverschluss: der M30, gefertigt von der Firma Sauer & Sohn in Suhl. Die Waffe wurde zerlegt in einem Aluminiumkoffer, zusammen mit 20 Flintenlaufgeschossen 12/65, 25 Schrotpatronen 12/65 mit 3,5-mm-Schrot und 20 Schuss 9,3×74-mm-R-Jagdmunition ausgeliefert. Der Drilling hat zwei Abzüge; der hintere feuert den linken Flintenlauf und der vordere den rechten Flintenlauf sowie den Kugellauf. Um zwischen Flinten- und Kugellauf zu wählen, befand sich auf dem Griffrücken ein Schiebeschalter. Die Läufe waren 65cm lang. Die Schrotläufe hatten bei die Choke Bohrung „voll“. Ferner gab es eine automatische Klappkimme. Im Falle einer Notlandung oder eines Absturzes sollte der Drilling der Besatzungen, vor allem im Hinblick auf das Einsatzgebiet in Nordafrika, als Überlebensausrüstung zur Jagd auf Wild und zur Selbstverteidigung dienen. Umgangssprachlich ist die Waffe auch als "Luftwaffen-Drilling" bekannt. Resümee: Die 9,3x74 R ist die erste Wahl für eine Hochwild-Patrone, aber sie leistet auch zuverlässige Dienste in der südlichen Hemisphäre. Egal, in  welcher Waffe dieses Kaliber verbaut wird: ob für Kipplaufwaffen, wie Kipplaufbüchse, Bockbüchsdrilling, Drilling oder Doppelbüchse. In den kombinierten Waffen wird sie sehr häufig mit einer kleineren, Rehwild tauglichen Patrone (z. B. im Einstecklauf) geführt. Sie lässt sich gut aus leichten Waffen verschießen und wird vor allem als Drückjagd-Patrone in der Doppelbüchse oder dem Doppelbüchsdrilling geschätzt, da, wie schon erwähnt, die Stoppwirkung legendär, aber die Wildbret Zerstörung sehr überschaubar ist. Waidmannsheil, Ihr Gerhard Amler
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