Von Wildschweinen und Monitoren
Die Schwingung und dicke Läufe
Es ist in aller Munde, das mit der Bejagung des Schwarzwilds in der Nacht. Wie funktionierte aber da die Technik und was muss man berücksichtigen, um auch einen Jagderfolg zu haben?
Speziell beim Aufsetzen eines Wärmebildgeräts auf das Zielfernrohr sind zwei Punkt zu berücksichtigen:
- Das Schwingungsverhalten ist sensibel
Die aufgesetzte Wärmebildoptik erhöht das
Gesamtgewicht der Waffe. Dies wirkt sich auf das
Schwingungsverhalten des Laufes aus und damit auf die Treffpunktlage. Vor allem Waffen mit dünnen, leichteren Läufen reagieren sensibel auf eine Gewichtserhöhung, wogegen Büchsen mit Semi-Weight oder Match-Läufen in diesem Punkt deutlich unempfindlicher sind. Dieser Nachteil dünner Läufe ist übrigens auch bei gleichzeitiger Verwendung von Patronen mit unterschiedlichen Geschossen bzw. Geschossgewichten festzustellen, denn diese beeinflussen das Schwingungsverhalten des Laufes auf die gleiche Weise. Während bei dicken Läufen die Einschüsse leichter wie schwerer Geschosse auf der Scheibe in aller Regel noch relativ eng beieinanderliegen, zeigen sich hier bei dünnen Läufen oftmals jagdlich nicht mehr zu akzeptierende Abweichungen.
- Der (Durch)Blick kann trügerisch sein
Der zweite Grund für mögliche Abweichungen nach dem Aufsetzen der Wärmebildoptik ist der Umstand, dass beim Blick durch das Zielfernrohr
nicht direkt auf das Ziel geschaut wird,
sondern auf den Bildschirm des Vorsatzgerätes. Zwar werden diese Geräte bei der Herstellung in axialer Ausrichtung vorjustiert, dennoch bleibt noch genügend Spielraum für Trefferabweichungen.
Liemke und die Waidgerechtigkeit
Der Luchs und das Wärmebild
Liemke legt deshalb bei der Montage seiner „LUCHS“ Wärmebildoptiken, die in Deutschland vorgenommen wird, allergrößten Wert auf eine akribische
Vorjustage, so dass diese Abweichungen auf ein Minimum reduziert werden
Die Waidgerechtigkeit steht auch hier im Vordergrund
Dennoch möchte man als Jäger natürlich auch bei aufgesetzter Wärmebildoptik die exakt gleiche Treffpunktlage haben wie beim Schießen ohne Vorsatzgerät. Das Kontrollschießen der Büchse mit aufgesetztem Wärmebildgerät vor dessen erstem Einsatz ist daher unerlässlich.
Tipp vom Fachmann:
Wichtig zu wissen: Eine notwendige
Korrektur erfolgt nicht am Zielfernrohr, sondern
ausschließlich am Vorsatzgerät. Bei den neuen Liemke „LUCHS-2“ Modellen geht dies dank selbsterklären - der Menüführung und intuitiv bedienbarer Drucktasten ganz besonders einfach. Ist die Korrektur mittels Druck auf die Menütaste einmal abgespeichert, bleibt die Treffpunktlage auch nach wiederholtem Abnehmen und Aufsetzen des Wärmebildgerätes unverändert.
Es ist die Lerche und die Nachtigall
Von Wärmepads und Augenmuscheln
Man muss nicht in der Nacht die Justierung bzw. das Einschießen vornehmen. Sondern, mittels
Wärmepads als Zielpunkt auf der Scheibe geht dies auch unter Tags. Diese Pads sind im Waffenfachhandel erhältlich, geeignet sind aber auch die vielfach gebräuchlichen EinwegHandwärm
Sehen wie ein Luchs, nicht nur zielen
Das Liemke LUCHS-2 ist auch als reines Beobachtungsgerät einsetzbar und wird deshalb mit aufgeschraubter Augenmuschel geliefert. Soll das LUCHS-2 auf ein Zielfernrohr aufgesetzt werden, wird die Augenmuschel abgeschraubt und durch die mitgelieferte Adapteraufnahme ersetzt.
Die Kombination macht es aus
Die Blaser B2 Zielfernrohre sind speziell konzipiert für den Einsatz mit Wärmebild-Vorsatzgeräten. Ihre genialen, optional erhältlichen Klappdeckel bieten dabei neben dem Schutz der Linsen wichtige Zusatzfunktionen. Während der Okular-Schutzdeckel beim Auf- und Zuklappen die An-Aus-Funktion des B2 Zielfernrohr-Leuchtpunktes steuert, garantiert der Objektivschutzdeckel die exakte Positionierung des Wärmebild-Vorsatzgerätes. Ein immenser Vorteil beim Aufsetzen bei Dunkelheit
Waidmannsheil,
Ihr
Gerhard Amler