Fast überall in Österreich gibt es zu Erntedank in den Kirchen einen Erntedankschmuck als "Dank für die Frucht der Erde
Ein Dankeschön dem Schöpfer
Von Kronen der Felder
Fast überall in Österreich gibt es zu Erntedank in den Kirchen einen
Erntedankschmuck als "Dank für die Frucht der Erde und die menschliche Arbeit" mit Obst und Gemüse, sowie Brot oder anderem Gebäck.
Aber auch in den letzten Jahrzehnt wurde die jagdliche Entnahme, mehr und mehr als Selbstverständlichkeit in dieses Ritual aufgenommen. Besonders starke Stücke (Hirsche oder Rehböcke) wurden geschmückt und drapiert und während der Messe auf Reisige gebettet! Ein Dankeschön an den Herrgott! Ein Zeichen der Dankbarkeit und Demut vor dem Mitgeschöpf!
Besonders die
Erntedankkrone ist aber aus vielen Kirchen und bei Umzügen nicht wegzudenken. Mit ihr bringen die Gemeindemitglieder Erntegaben – darunter Obst und Gemüse – zum Altar. Die Festmesse an diesem Tag dankt besonders für „das tägliche Brot“ und drückt die Verbindung des Menschen zur Natur aus.
Die Erntekronen werden aus geflochtenen Ähren gebunden und mit Feldfrüchten dekoriert. Einige Gemeinden zelebrieren die Feierlichkeit zudem mit Tänzen, Festessen und Umzügen.
Von Demeter bis Sukkot
Ein "Danke" im Wandel der Zeit und im Zeichen der Kulturen
Rituelle Feste im Zusammenhang mit Ernte und Aussaat gab es bereits in der
Antike. In Griechenland opferten die Menschen der Göttin Demeter, die für die Fruchtbarkeit und das
Getreide zuständig war.
Nach der Erntezeit und der Aussaat des Wintergetreides feierten vor allem die Frauen ein dreitägiges Fest zu Ehren der
Göttin. Im heutigen Griechenland gibt es immer noch Anklänge an den vergangenen Demeter-Ritus. Die letzte Garbe des Feldes wird in Frauenkleider gesteckt und erhält den Namen
Demeter.
Schlechte Ernten waren stets ein Ausdruck dafür, dass man Gott erzürnt hatte oder dieser die Menschen bestrafte. Durch Opferungen oder Flurgänge schon im Frühjahr wollte man Gott gnädig stimmen.
In der
jüdischen und
christlichen Tradition sind Erntedankfeste bis heute fester Bestandteil des jährlichen Festtagsrhythmus'. Im
Alten Testament im Buch Genesis wird berichtet, dass Kain seinem Gott Jahwe ein Opfer von seinen Feldfrüchten und Abel ein Opfer von den jungen Tieren seiner Herde darbringt (vgl. Genesis 4).
Der christliche Hintergrund fußt zudem auf zwei verwandten Quellen:
- Der Mensch als Teil der Schöpfung Gottes wird zum einen seine Nahrung aus Ackerbau und Viehzucht stets auf Gott zurückführen.
- Zum anderen begreift er sich als von der Natur abhängig und hat für die Fülle der Ernte immer zu danken.
Die Juden feiern nach Beginn der Ernte Schawuot, das Wochenfest, und im Herbst am Ende der Lese
Sukkot, das Laubhüttenfest.
Besinnung und die Natur
Die Erntepuppe und die Opfergabe
Neben Altarschmuck aus Feldfrüchten und Obst ist die Erntekrone ein wichtiges Symbol für Erntedank. Vor allem in ländlichen Gemeinden ist es bis heute üblich, aus Getreideähren eine Erntekrone zu binden und sie entweder auf dem Dorfplatz oder in der Kirche aufzustellen.
Die
Krone, das Symbol der Macht, wird auf einen Kranz gebunden, der ohne Anfang und Ende als Zeichen für die Ewigkeit steht.
Die Vielzahl der gebundenen Ähren, die die Krone bilden, erinnern die Menschen an ihre Abhängigkeit von der Natur und den göttlichen Beistand. Ohne eine gute Ernte wäre kein Überleben im Winter möglich.
In manchen Gegenden ist es noch üblich, aus den letzten Garben eine Erntepuppe zu binden, die als Opfergabe auf dem Feld bleibt. Lange Zeit war es Brauchtum, die Erntepuppe zum abendlichen Fest mitzunehmen, wo der Bauer einen "Ehrentanz" mit ihr bestritt.
Wie jedes Fest ist auch der Erntedank mit einer Vielfalt an Bräuchen verbunden. Das europäische Brauchtum basiert auf dem römischen Vorfahren und ist seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen. Der Brauch ist regional geprägt.
In ländlichen Regionen ist es üblich,
Strohpuppen auf Feldern zu verbrennen oder kleinere Jahrmärkte zu veranstalten. Andernorts wurden die übriggebliebenen Strohpuppen auf dem Feld als Opfer zurückgelassen.
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Der Truthahn und der Präsident
Erntedank über dem Großen Teich
Der amerikanische Nationalfeiertag weicht stark vom europäischen Erntedankfest ab. Das erste gemeinsame Erntedankfest von Pilgervätern mit dem Stamm der Wampanoag-Indianer in Massachusetts im Herbst 1621 bildete den Beginn der Tradition. Darauf berufen sich sowohl Amerikaner als auch Kanadier.
Thanksgiving wird seit 1941 in den USA immer
am vierten Donnerstag im November gefeiert. Das Festessen der ganzen Familie bildet das Zentrum des Feiertages. Die Zutaten des Festessens sind überliefert: Pilgerväter und Indianer haben demnach einen gebratenen und gefüllten Truthahn geteilt. Seit 1990 ist es Tradition, dass die Industrieverbände dem Präsidenten einen Truthahn schenken, der begnadigt, also nicht geschlachtet wird.
Mit dem Thanksgiving-Day ist auch der Brauch des Kampfes um das getrocknete Gabelbein des Truthahns verbunden: Zwei Teilnehmer ziehen mit den kleinen Fingern am Knochen bis dieser splittert. Der, dessen Stück größer ist, hat einen Wunsch frei.
Am Tag nach Thanksgiving ist der sogenannte „Black Friday“. An diesem Tag gewährt der Handel traditionell hohe Rabatte und läutet die Vorweihnachtszeit des Einzelhandels ein. Seit einigen Jahren hat auch der Einzelhandel in Österreich diesen Tag als Shopping-Event eingeführt.
Waidmannsheil,
Ihr
Gerhard Amler
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