Es begann bei der 90-Jahr-Feier des Bundes der Jagdvereine Österreichs (LINK). Nicht nur, dass hier alles, was Rang und Namen im Jagd-Geschehen hat, anwesend war, sondern es wurden auch großzügig viele Preise für die „Amerikanische Auktion“ zur Verfügung gestellt.
Allen voran sind natürlich die „Jagd Möglichkeiten“ als „Gewinn“ sehr begehrt. So stellte eine Gallionsfigur der Jagd, seines Zeichens Förderer, Mäzen und emeritierter Rechtsanwalt aus Wien, einen Abschuss eines 3er Hirsches zur Verfügung.
Vor Beginn der Auktion „sichtete“ ich ein wenig die Preise, und eines war klar, ich wollte unbedingt dieses Los gewinnen. Dies zumal ich das Glück hatte, dort bereits einmal waidwerken zu dürfen. Gesagt, getan und Fortuna war mir bei der Auktion hold!
Am nächsten Tag bedankte ich mich für die tolle Möglichkeit. Nun ging alles seinen Weg. Nachdem ich den Berufsjäger, Stefan, angerufen hatte, vereinbarten wir für Mitte bis Ende August einen Termin.
Gestern war es soweit:
Wir verabredeten uns für den Abend, da noch sehr sommerliche Temperaturen vorherrschten. Nachdem ich meine Sachen von meinem Auto in seinem Pick Up verstaut hatte, ging es in das nahe gelegene Revier. Seine Tochter, Lisa, ein Schülerin der Försterschule, war mit von der Partie.
Wer Stefan kennt, weiß, dass die Zeit nun mit Gesprächen über die Jagd in Afrika, die Wirkung der verschiedenen Kaliber und die Tücken der Ballistik wie im Nu verflog.
Der Pick Up tastete sich den Hang hinauf, welcher mir durch den einen oder anderen Trainings-Lauf sehr vertraut war. Bald hieß es aussteigen, da Stefan bereits am gegenüberliegenden Hang einen „passenden“ Hirsch ausmachte.
Nachdem ich aufgebaumt hatte, blieb gar nicht viel Zeit für das Betrachten der herrlichen Landschaft. Meine Blaser R8 Professional Success (LINK) und das Swarovski Z8i (LINK) waren bereits in Position gebracht und verströmten eine beruhigende Sicherheit. Mit meinem KAHLES RF (LINK) glaste ich akribisch den Hang ab. In Verlängerung der Höhenlinie, auf welcher der Hirsch gesichtet wurde, ergab die exakte Messung – Winkel bereits berücksichtigt – mit dem RF: 240 Meter.
Nun ging alles sehr schnell:
Der Hirsch zog aus dem Dickicht und trollte langsam, aber stetig in Richtung Hochwald. Stefan hatte längst sein Swarovski Spektiv (LINK) auf das Stück gerichtet und sagte nur ganz leise: „Passt“. Dieses Wort war das Signal für das plötzliche Einsetzten meines Jagdfiebers. Ich drehte mein Z8i auf die 18fache Vergrößerung, maß nochmals die Entfernung mit dem Range Finder und versuchte meinen Puls zu beruhigen!
Das Zielfernrohr zeichnete in gewohnt brillanter Lichtqualität und Schärfe. Das Absehen suchte seinen Platz im Wildkörper, der Ballistik Turm zeigte mir 200 Meter, ich holte tief Luft und erhöhte langsam den Druck auf den Atzel Abzug meiner R8. Der Schuss brach und hallte von den Felswänden retour – ein Königreich für einen Schalldämpfer!
Während ich noch vom Jagdfieber geschüttelt wurde, klopfte mir Stefan auf die Schultern und meinte nur: „Super Schuss und Waidmannsheil!“.
Ohne Hast gingen wir die Schotterrutsche hinauf zum Hirsch. Traditionen und Gebräuche werden hier im Revier noch sehr hoch gehalten. Darum bekam ich die Grandeln und den Beutebruch mit einem kräftigen und herzlichen Waidmannsheil überreicht. Nachdem wir alle drei einen Moment inne hielten und einfach ein „Danke“ nach oben schickten, ging es an das Versorgen und an das Bergen des Stücks.
Es ist natürlich das Privileg, dass der Schütze auch selbst sein Stück versorgt und zu Tale bringt. Aber auf die Frage, wie ich denn mich dahingehend einbringen könnte, antworte Stefan mit einem verschmitzten Lächeln: “Ich mach das schon. Schau einfach, dass Du runterkommst und Dir nicht wehtust!“
Als ich zum Wagen kam, war natürlich schon alles erledigt. Mein Blick ging nochmals bergauf, Dankbarkeit stellte sich ein und schon ging es in Richtung Kühlkammer!
20. August 2018 – für mich nun ein Tag mit vielen Emotionen!
Ein herzlicher Waidmannsdank an:
Rudi, Stefan und Lisa!
Ihr,
Gerhard Amler
