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Erzherzog Johann und das Jagdmuseum in Stainz!

September 6, 2018

Es ist schon an und für sich eine Reise wert, das Wein -Land Steiermark. Klappowetz, Schilcher, Junker, fantastische Aussicht über das Hügelland und jede Menge Attraktionen, dies es gilt zu entdecken.

Aber eine Attraktion ist für die die Jägerschaft besonders interessant, nicht nur das das Jagd Land Steiermark schon seit Kaisers Zeiten berühmt war, sondern das Jagdmuseum in Schloss Stainz.

Erzherzog Johann, Reformer, Querdenker und „weltlicher“ Schutzpatron der Jäger, kaufte dieses Schloss 1840 und machte es zu seinem Wohnsitz. Seine Nachfahren, die Grafen von Meran, gestalteten dieses wunderbare Kleinod der Jagdgeschichte.

Erzherzog Johann und die Jagd sind in einem Atemzug zu nennen, wie der Erzherzog und die Reform der Landwirtschaft (LINK).

Warum er der beliebtester Habsburger war lag auf der Hand: volksnah, menschlich, herrlich unbequem, und so gar nicht mit Standesdünkel durchtränkt und verzopft! Die Heirat mit der „Bürgerlichen“, Anna Plochl (LINK), öffneten ihm endgültig die Herzen der Menschen.

Seine Leidenschaft, die Jagd, machte ihn sehr schnell zu einem Vorreiter der nachhaltigen Bewirtschaftung und des „nahbaren“ Spross der Kaiserfamilie.

Zurück zum Museum:

Reg. Rat Prof. Philipp Meran, ein Nachfahre des Erzherzogs, nahm sich der Gestaltung verdienstvoll ab 1951 an.

Schon beim Betreten des 1. Stocks, der der Wildtierkunde gewidmet ist, verspürt man den Zauber dieser Ausstellung. Alles, was fliegt, kreucht und fleucht wird hier mit Akribie und Liebe zum Detail ausgesellt. Meisterarbeiten der Präparationskunst vermitteln ein mitreißendes Bild über die verschiedenen jagdbaren Wildarten.

Mittels Multimedia-Show werden in einem „Audio“-Raum nach und nach die verschiedenen Schalentiere und Vögel ins Szene gesetzt. Zusätzliche werden die charakteristischen Laute der einzelnen Wildarten eingespielt. Eine Gams mit einer „Hornausprägung“ an der Seite lädt zum Staunen ein.

Der nächste Stock ist komplett der Jagdgeschichte bzw. Entwicklung geweiht. Hier kann man die verschiedenen Stufen der Jagdwaffen nachvollziehen, also vom Wurfholz, Fallen, die verschiedenen Stadien der Entwicklung der Gewehre, Swarovski-Optik-Produkten (LINK), Jagdarten, Jagdmusik bis hin zur Jagdkleidung des Erzherzogs. Martialische Bilder von einer Hirsch und Urjagd runden die Sammlung ab.

Besonders interessant war das Exponat „Gamshaube“! Nun dieses einmalige Stück war nichts anderes als eine perfekte Tarnung und funktionierte so:

Da die Jäger im 18. Jhd. Gewehre führten, die a) keine Zielefernrohre und b) glatte Läufe (keine Felder und Züge) hatten, war die Gams Jagd sehr schwierig. Man machte sich aber eine Eigenschaft der Gämsen zunutze, nämlich die der Neugierde der Tiere. Der Jäger setzte sich die Haube auf, welche bis zu den Augen ging und machte nun ein „Haberl“ und ein paar „Kasperlefiguren“ hinter einem Felsen. Die Gämsen, neugierig, wie sie waren, kamen näher und näher. Sie vergaßen komplett auf die natürliche Vorsicht und sprangen weit in die Schussdistanz herein.

Zwei Phono-Sessel luden am Ende des Rundgangs zum Verweilen und zum Hören von klassischer Jagdmusik ein.

Beindruckt von der Ausstellung und vom Schloss ging es zurück zum Auto.

Resümee über die Ausstellung:

Prädikat sehenswert!

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

2021-03-14T01:23:57+00:00
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