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SOLINGEN – die Klingenstadt

Zuerst war das Schwert

Die Kotte und das Schleifen

Bereits im 13. Jahrhundert hatten sich bereits die ersten Schwertschmieden in der bergischen Stadt angesiedelt. Es gab einige Gründe, warum viele Schmieden und Schleifereien – dies ist ebenfalls ein unabhängiges Handwerk – hier sesshaft wurden.

Zahlreiche Flüsse und Bäche waren die Antriebskraft für viele Schleifmühlen, aber auch für die Blasebälge und Hämmer. Ein weiterer Grund war die Nähe zur Stadt Köln, welche eine wichtige Handelsstadt war.

Seit dem 15. Jahrhundert erhielten die Schleifer und Härter die Privilegien, eine Zunft zu bilden und im 16. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche, weitere Messermanufakturen in der Region an. Gearbeitet wurde zu diesen Zeiten in Kotten, kleinen Werkstätten neben Wohnhäusern. Daher stammt auch der Begriff „Schleifkotte“. Der Name “Solingen” wurde schnell zum weltweiten Qualitätsmerkmal für hochwertige Klingen. Besonders auch in den mitteleuropäischen Herrscherhäusern wurden Schwerter aus Solingen sehr geschätzt.

Im 16. Jahrhundert folgten den Schwertschmieden und Messermacher auch die Scherenmacher nach Solingen. Dadurch dominierte die Herstellung von Klingen bis weit in das 19. Jahrhundert hinein die Wirtschaft der heutigen Klingenstadt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann zunehmend mechanisch produziert, denn die Dampfmaschine machte es nun möglich Rohlinge mit Fallhämmern im Gesenkschmiede Verfahren herzustellen. Das hat die Produktion erheblich gesteigert und so wurden Dampfschleifereien eingerichtet. Die Weiterverarbeitung wurde weiterhin in den Kotten durchgeführt. Dieses System wird Solinger Fabrik genannt und hat sich als anpassungsfähig und erfolgreich erwiesen

Solingen und das Echtheitszertifikat

Die Marke und die Verordnung

Um 1900 herum haben es die Solinger Klingen sogar geschafft, die Konkurrenz aus England zu verdrängen und Solingen wurde zum Marktführer.

Der erste Weltkrieg unterbrach den Aufschwung der Messerwirtschaft, da der Bedarf an hochwertigen Schneidwaren fehlte. Dennoch produzierten die Firmen weiterhin qualitativ einzigartige Messer und Scheren, deren Produktion mit der Mechanisierung der Messerindustrie einen weiteren Aufschwung erfuhr.

Seit 1938 ist der Herkunftsname „Solingen“ geschützt und Produkte dürfen den Namen nur tragen, wenn diese auch in allen wesentlichen Herstellungsstufen im Solinger Industriegebiet hergestellt worden sind. Das schreibt die Solingenverordnung vor.

Ebenso müssen die Produkte ihren arteigenen Verwendungszweck erfüllen und dem Qualitätsstandard genügen. Tatsächlich haben aber nicht nur Produkte aus Solingen das Privileg des „Solingen“-Schriftzuges, sondern auch die Produkte aus der Nachbarstadt Haan.

Kreisfreie Klingenstadt

Von der Schere bis zum Küchenmesser

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden in Solingen auch Rasierklingen hergestellt. Die Tradition der Klingenherstellung und das Markenzeichen “Made in Solingen” konnten sich auch neuere Firmen zunutze machen.

Seit 2012 trägt die Stadt den Zusatz “Klingenstadt” und repräsentiert dadurch die jahrhundertelange Messertradition. Solingen ist heute eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen,

Aber nicht nur das geopolitische Element der Stadt hat sich weiterentwickelt, sondern auch die Varianten der Messer. Sei es für die Jagd, Outdoor, Küche oder für spezielle Einsatzgebiete, jeder wird in Solingen fündig!

Beispielhaft sei hier die Firma PUMA genannt, deren Onlineshop (LINK) Produkte mit höchster Qualität für ein großes Spektrum an Anwendungen anbietet.

Resümee:

„Made in Solingen“ gilt heute noch als Qualitätssiegel und steht für lange Tradition und höchste Handwerkskunst. Man darf gespannt sein, wohin noch diese Reise produktentwicklungsmäßig gehen wird.

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

Von |2023-09-15T08:05:45+00:00September 15, 2023|Featured, Geschichte der Jagd|0 Kommentare
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