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In den Highlands auf Rothirsch

Die Hochmoore und die Jagd

Schottisches Wetter und die SAUER 101 Highland XTA

Dunkle Wolken ziehen über den See, auf dem sich kleine Wellen langsam in Richtung eines dünnen Kiesstrandes arbeiten. Dass ich heute meinen Fuß auf einen Strand inmitten der schottischen Highlands setzen würde, hatte ich zugegebenermaßen nicht erwartet.

Wir befinden uns am nördlichen Ufer des Loch Langabhat auf der schottischen Hebriden-Insel Isle of Lewis. Wir, das sind der Berufsjäger Jason Hill, Robin Marx und ich.

Im Gepäck habe ich die neue Sauer 101 Highland XTA (LINK), im Kaliber 308 Winchester. Sie soll heute zeigen, ob sie ihrem Namen alle Ehre machen kann, denn was gäbe es Passenderes, als mit dieser Waffe auf den König der schottischen Highlands zu jagen – den Rothirsch! Das schottische Wetter zeigt sich dabei von seiner besten Seite. In gewohnter Manier wirft es uns abwechselnd Regen, Sonnenschein und Sturmböen in die Gesichter. In kleinen Bächen läuft das Wasser die steilen Hügel der Highlands und den kannelierten Lauf meiner Waffe herunter.

Zu Beginn unserer Pirsch hatte Jason einige Stücke Rotwild auf einer Anhöhe ausgemacht. Noch gute 800 m trennen uns von der kleinen Anhöhe, auf der wir das Wild zuletzt gesehen haben, als wir unvermittelt vor einem flachen, aber sehr breiten Fluss stehen. Jason grummelt etwas vor sich hin, offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass der Fluss durch die anhaltenden Regengüsse derart ansteigen würde. Doch es hilft alles nichts, wenn wir nicht schwimmen wollen, müssen wieder zurück und hoffen, dass wir weiter flussaufwärts eine seichte Stelle zum Überqueren finden.

Mit gequältem Gesichtsausdruck schaut Jason immer wieder in Richtung der Hügelkuppe. Mit jedem Schritt wird unsere Deckung zunehmend bescheidener. Aber von dem ausgemachten Rotwild fehlt zum Glück jede Spur. „Vermutlich sind sie weiter in das Tal gezogen!“, murmelte Jason. Endlich erreichen wir eine Biegung, an der wir den Fluss passieren können. Im Eilschritt hasten wir den Berg hinauf. Den Wind, so gut es geht in unserem Rücken eilen wir immer näher in Richtung der Kuppe. Wie vom Blitz getroffen bleibt Jason unvermittelt stehen. Hinter dem Stein vor ihm liegt ein junger Hirsch in seinem Bett. Offensichtlich haben wir ihn um seinen wohlverdienten Mittagschlaf gebracht. In großen Sprüngen flüchtet er über den Hügel und außer Sichtweite.

Zu unserem Glück treibt es ihn dabei weit weg von unserem eigentlichen Ziel. Nach nur wenigen weiteren Schritten haben wir die Anhöhe endlich erreicht. Zu unserer linken Seite erstreckt sich der See zwischen den kahlen Highlands, während sich ein steiler Berg zu unserer rechten auftut. Dort stehen sie, drei gute Hirsche. Jeder der drei würde passen. Was nicht passt, ist die Entfernung zu unserer Beute. Knappe 800 Meter Luftlinie trennen uns von den Schotten. Obendrein bietet uns der direkte Weg keinerlei natürliche Deckung. Tiefe Falten durchfurchen das angestrengte Gesicht von unserem Guide, während er sich intensiv die Unterlippe knetet. Dann schaut er zu uns und deutet mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck wieder talabwärts. Uns bleibt nur der Rückzug. Jason schlägt vor, das Tal weiter unten in niedrigster Gangart zu durchqueren. Während Robin zurückbleibt und das Wild in Auge behalten soll.

Rotwild im Wind

Brunft liegt in der Luft

Zügig eilen wir außer Sicht den Hang hinab, bis wir endlich am Scheitelpunkt des Tals angekommen sind. Jetzt heißt es runter auf alle Viere. Im Nu sind meine Knie und Hände durchnässt. Zum Glück ist die Waffe nicht empfindlich und im Pirschfutteral samt Optik gut aufgehoben. Es geht durch unzählige Rinnsale und Pfützen, bis wir endlich im gleichen Hang wie die drei Hirsche sind. Erleichtert sehen wir über uns, wie Robin uns einen Daumen nach oben gibt.

Die drei Geweihten haben uns nicht mitbekommen. Der Hang gibt uns wieder genug Deckung. Zügig steigen wir immer weiter auf. Immer wieder schallen die mächtigen Brunftschreie über unsere Köpfe hinunter in die Ebene. Mit jedem Schritt werden sie lauter. Jetzt können wir die Hirsche sogar schon riechen. Aber weder ich noch der Berufsjäger können sie sehen. Jason geht zügig vor mir her. Mit einem Mal bleibe ich wie angewurzelt stehen und zische Jason zu.

Aus dem Tal unter uns wechseln vollkommen unvermittelt fünf Stück Kahlwild parallel zu uns heran. In wenigen Schritten haben sie fast zu uns aufgeschlossen. Mein Blick verfolgt aber schon das, was hinter dem aufgescheuchten Rudel in ebenso eiligen Schritten herangestürmt kommt. Seine graue Decke wirkt durch die Sonnenstrahlen fast silbrig. Der Hirsch dreht sein Haupt zu uns ein und bleibt wie angewurzelt, keine 70 Meter vor uns stehen. In Windeseile habe ich die 101 aus ihrem schützenden Futteral befreit und die unterladene Waffe durchrepetiert. Das Absehen liegt mehr oder weniger ruhig auf dem breit stehenden Hirsch. Mit weit geöffnetem Äser nach Luft ringend, äugt er zu uns rüber!

Mein Blick wechselt vom Absehen zu Jason hinüber. In die Heide gedrückt liegt er auf der Seite und mustert den Hirsch. „Can I take him?“, flüstere ich ihm zu. Was vielleicht einige Sekunde dauert, kommt mir vor wie eine Ewigkeit. „You can shoot him“, nickt mir Jason zu.

Doch in der Sekunde, als ich die Sicherung nach vorne schiebe, dreht der Schotte ab und trabt zügig weiter. Schnell wechsle ich meine Schussposition. Ich drücke meine linke Faust in den Boden und streiche an meinem eigenen Arm an. Keine Sekunde zu früh, der Hirsch bleibt auf 140 Metern erneut stehen und sichert ein letztes Mal in unsere Richtung.

Die SAUER und der „Alte Recke“

Herausforderung für Mensch und Ausrüstung

Der gedämpfte Schuss der .308 peitscht über die Hügel. Der alte Recke bäumt sich auf und fällt nach hinten in das Tal, aus dem er eben noch so unvermittelt gekommen war. Wie in Zeitlupe sehe ich seinen wuchtigen Wildkörper über das rötliche Kraut rutschen.

Dann hat ihn die Heide verschluckt. Lediglich die Krone seiner linken Stange schaut noch aus dem Pflanzenmeer heraus. Einige Sekunden noch lasse ich die Stelle im Fadenkreuz stehen.  „Good shot, that was a quick and unexpected one!“, sagt Jason, während er mir strahlend einen Daumen nach oben zeigt. Auch Robin ist mittlerweile aus seinem Versteck aufgestanden und macht sich auf den Weg zu uns herüber.

Wie ein Staudamm liegt der schwere Wildkörper des alten Hirsches in dem kleinen Bach. Mit vereinten Kräften ziehen wir ihn aus dem Rinnsal. Die SAUER 101 Highland XTA (LINK) hat mich nicht enttäuscht und sich gegenüber den widrigen Begebenheiten in den Highlands behauptet. Mit den Rufen der übrigen Hirsche in unserem Rücken, dem peitschenden Regen in unserem Gesicht und einem inneren Bedürfnis nach einem warmen Kamin und einem kühlen Bier, wissen wir eines ganz gewiss: Wir kommen wieder.

Max Sattler

P.S.: Wer selbst eine SAUER besitzt, weiß, was es bedeutet, was man da mit sich trägt! Selbst führe ich eine 80 und eine 101, welche sich durch handwerkliche Qualität und absolute Zuverlässlichkeit auszeichnen. Der erste Griff in den Gewehrkasten, verbunden mit einem Lächeln….

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

Von |2023-08-04T11:11:23+00:00August 4, 2023|Featured, J. P. SAUER & SOHN|0 Kommentare
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