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Legenden der Leidenschaft: SAUER 80

Oktober 15, 2022

Faszination der Technik

Smooth Bolt

Ein Blick auf die Wetter-App und einer aus dem Fenster ergeben das gleiche Ergebnis: keine Jagd, kein Ansitzen, „Homeoffice“ für Jägerinnen und Jäger ist angesagt.

Der Weg für mich zu meinem Gewehrkasten und ich nehme mir vor, alle Gewehre und Flinten wieder zu inspizieren und zu pflegen. Dabei bleibt mein Blick immer auf meiner SAUER 80, Kaliber 6,5×68, mit einem Zielfernrohr aus Oberkochen, 2,5 – 10 x 50 hängen.

Mit einer gewissen Ehrfurcht und Vorsicht, obwohl dieses Gewehr aus dem harten Jagdalltag im Gebirge stammte, nehme ich die SAUER (LINK) aus dem Tresor.

Wie von selbst

Perfektion in Vollendung

Schwer, mit einem Lauf von 65 cm, aber sofort das Gefühl der Vertrautheit verströmend, lag die 80iger in den Händen.

Das Beste ist aber der legendäre Verschluss. In den 70igern hatten die Ingenieure bei SAUER, wie auch heute, die geniale Eingebung von diesem Verschluss (LINK). Mit 0-Toleranz, aber dennoch elegant und bündig gleitende, ähnlich wie ein Mannlicher Schönauer (MS), ist dies einfach eine geniale Konstruktion.

Mit wenigen Handgriffen hat man den Verschluss und dann in der Folge den Schlagbolzen in der Hand.

Wenn das Jagdgewehr regelmäßig gewartet ist, ist folgendes Szenario möglich, was heutzutage, mit allem Respekt gegenüber den Neuerungen, nicht mehr erreicht wird oder erreicht werden will:

Man senkt das Gewehr, repetiert, lässt den Verschluss aus, gleichzeitig betätigen man den Abzug und der Verschluss gleitet „smooth“ nach vorne und verriegelt. Ich kenne nur noch eine Waffe, welche dieses Kunststück zusammenbringt und dafür legendär geworden ist (MS).

Rolls & Royce

Lebensversicherung in der Brusttasche

Im Kaliber 6,5×68 war natürlich die Jagd im Gebirge auf Gams, aber auch auf Hochwild vorprogrammiert. Stärkere Kaliber wurden auf entsprechendes Wild geführt.

Weil es aber anno dazumal bei regelmäßigem Einsatz zu einem Verschleiß an Material kommen konnte, hatte man bei den klassischen Jagdhemden, parallel zur Brusttasche eine kleine Öffnung, die einen Reserveschlagbolzen aufnehmen konnte. Bei der Sauer 80, ähnlich wie bei der Mauer, war der Austausch innerhalb weniger Sekunden möglich, manchmal eine Lebensversicherung.

Zum Gesamtpaket der 80 gehört auch noch das Magazin aus Metall, welches drei, manchmal bis zu vier Patronen aufnehmen konnte. Das kaukasische Nussbaumholz des Schafts, auch bei einer Standardausführung, verleihen dieser Legende einfach etwas Unvergängliches.

Es gäbe noch einiges zum Kaliber, zu der Lauflänge, zur aktuellen Philosophie zu sagen, aber wer würde eine allen Rolls Royce Silver Cloud schon einen E-Motor einbauen wollen?

Eben, eine Legende bleib eine Legend….

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

Von |2022-10-15T12:58:20+00:00Oktober 15, 2022|Featured, J. P. SAUER & SOHN|0 Kommentare
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