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Stille Gedanken zur Jagd

Leise und ruhige Zeit im Jahr

Das Privileg „Jagd“

Der Schnee knirscht unter den warmen Winterstiefeln, der Ansitzmantel und die Decken sind im Rucksack verstaut und das leise Glucksen der Thermosflasche ist mein einziger Wegbegleiter. Vorsichtig wird die Leiter zur Kanzel erstiegen, das Schloss – da es gut gepflegt ist – lässt sich leicht öffnen. Nachdem alles aus dem Rucksack ausgepackt und griffbereit positioniert wurde, der kleine Ofen mit den Teelichtern seine Wärme zu spenden beginnt, nehme ich erst nach geraumer Zeit diese wunderbare Winterlandschaft wahr.

Langsam verebbt die Gedankenflut der großen und kleinen Alltagsbefindlichkeiten und dann kehrt Ruhe in der Gedankenwelt ein. Welch ein Privileg ist es, fernab von politischen und persönlichen Situationen hier zu sitzen und Weidwerken zu dürfen!

Vom Krieg bis zu „Wetten das“

Echte Sorgen und die „Yellow Press“

Unwillkürlich und unvermeidbar tauchen Bilder und Themen der diversen Nachrichtenmedien auf. Unglaublich, dass die Menschheit bereits das 21. Jahrhundert beschreitet.

Neben den diversen Konfliktherden, hier zeigt sich die unmenschliche Fratze des Krieges besonders erschreckend, über die Rezession der wirtschaftlichen Lage, bis hin zur ungeheuerlichen Verwerflichkeit des „Femizids“.

Da mutet im Vergleich das alarmierende Ergebnis der jüngsten PISA-Studie, als harmlos sich an, was es eigentlich nicht ist. Arm, bedeutet bildungsfern, nicht arm, ist bildungsorientiert gleichzusetzen. Dies in einem Sozialstaat mit christlich und sozialen Wertmaßstäben.

Auf der anderen Seite, quasi auf der Sonnenseite der Medien, werden uns die „Headlines“ der „Yellow press“ als wichtig und als Möglichkeit zu verdrängen und „schön zu reden“ suggeriert und angeboten. Ob gewissen „Zwillinge“ nun eine scheidende Quizlegende beerben, welche „Sorgen“ Mitglieder der diversen Königshäuser haben oder Bilder von Promis, auf welchen diese mit sichtbarem Textil sparen, alles fei Haus!

Worauf kommt es an

„Will haben“ & Co

Nun, ein Bundespräsident formulierte ein sehr praktisches und einfaches Rezept für den Frieden: „Der Weltfrieden fängt in der Familie an!“ Auch ist die Bescheidenheit ein in Vergessenheit geratene Tugend. Weiters es ist schwer sich dem Gift des Vergleichs zu entziehen. Das in sich ruhen, das schätzen, was man hat bzw. erreicht hat, ist, so glaube ich, das Geheimrezept der Zufriedenheit.

Auch das „Maßhalten“ will gelernt sein, was schon die alten Griechen wussten. Hand aufs Herz, genügt nicht nur eine Schrotflinte, ein oder maximal zwei Kugelgewehre? Die darüber hinaus reichende Anzahl ist in der Rubrik „Will haben“ einzureihen, und weiß, wovon ich spreche. Ich gebe auch zu, dass von dem „Will haben“ eine gewisse Faszination ausgeht!

Zurück zum Ansitz!

Der Blick gleitet über die Top-Ausrüstung, über die wohlbestellte Fütterung und diesem wunderbaren Ausgang in der Nähe meines Wohnsitzes.

Eine Ruhe, Zufriedenheit und Demut erfüllten mich, und die sogenannten „Wichtigkeiten“ schmelzen hin zu Banalitäten. Dieses Innenhalten am Hochstand ist eines der vielen Privilegien der Jagd!

In diesem Sinnen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnacht, Zufriedenheit und ein glückserfülltes 2024 sowie viele Momente des „Innehaltens“!

Waidmannsheil,

Ihr

Gerhard Amler

P.S.: ein herzliches Dankeschön an alle Leserinnen und Leser der Artikel des Jagd-Portals für deren Interesse und Treue. Nicht ohne Grund wurden 2023 über 3 Millionen Personen erreicht!

Von |2023-12-09T06:59:15+00:00Dezember 8, 2023|Featured, Jagd in NÖ|0 Kommentare
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